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Winterhilfe für Wohnungslose in Köln

Redaktion · 31.10.2023

Auf der Straße zu schlafen ist in kalten Nächten lebensgefährlich. Foto: Jon Tyson / Unsplash

Auf der Straße zu schlafen ist in kalten Nächten lebensgefährlich. Foto: Jon Tyson / Unsplash

Damit Obdachlose bei frostigen Temperaturen nicht auf der Straße bleiben, hat die Stadt Köln einige Hilfen eingerichtet. Lesen Sie hier, welche das sind.

Die Winterhilfe der Stadt Köln beginnt am 1. November 2023 und besteht bis zum 31. März 2024. Ab dem Herbst ist jederzeit mit extremen Temperaturen oder Schneefällen zu rechnen. Daher kommt es häufiger vor, dass Menschen eine Unterkunft wünschen, die bei normalen Witterungsbedingungen auf der Straße leben und Übernachtungs- und Unterbringungsangebote ablehnen. Aber auch Menschen, die sich in Köln aufhalten und kein Einkommen oder keine Ansprüche auf Sozialleistungen haben, bedürfen im Winter Hilfe und einen Schutz vor gesundheitlichen Schäden.

Sobald die Nächte frostig werden, ist es gefährlich, draußen zu übernachten. Vor Unterkühlung mit ihren Folgen, erfrorenen Körperteilen oder gar dem Tod durch Erfrieren müssen vor allem wohnungslose und obdachlose Menschen geschützt werden. Freiwillige Helfer sind daher auf sogenannten „Kältegängen“ unterwegs, suchen Obdachlose an ihren Übernachtungsplätzen auf und weisen sie auf die Gefahr und Möglichkeiten für eine warme, geschützte Übernachtung hin.

Wie kann man hilfebedürftigen Obdachlosen helfen?
Rufen Sie Hilfe. Winterhilfetelefon: 0221 / 56 09 73 10 oder Notruf 112.

Übernachtungsmöglichkeiten für Obdachlose

Für wohnungslose Menschen bietet die Stadtverwaltung in der Ostmerheimer Straße 220 folgende Hilfen an: Die Übernachtung ist dort von 19 bis 8 Uhr morgens möglich. Auch der Tagesaufenthalt ist mit sämtlichen weiteren Tagesangeboten von 8 bis 19 Uhr möglich.

Die Einrichtung bietet 72 Schlafplätze, davon zwölf für Frauen, die sich in einem separaten und geschützten Trakt befinden. Es werden auch Sozialarbeiter vor Ort sein. Die Unterkunft ist frei zugänglich, kann aber auch über die genannte Notrufnummer der Fachstelle Wohnen des Amtes für Soziales, Arbeit und Senioren oder durch Träger/Initiativen, Streetwork, Polizei, KVB, Ordnungsamt, Bahnhofsmission oder andere Notschlafstellen vermittelt werden.

Für obdachlose EU-Zugewanderte, die sich ohne Leistungsanspruch in Köln aufhalten, steht im Rahmen der Winterhilfe wie auch ganzjährig das Angebot „Humanitäre Hilfen“ in der Vorgebirgsstraße zur Verfügung. Das Übernachtungsangebot ist an allen Tagen im Jahr von 19 bis 8 Uhr morgens geöffnet.

Eine warme Mahlzeit am Tag

Im Tagesaufenthalt werden täglich eine warme Mahlzeit und Heißgetränke angeboten. Vorhandene Duschen, Waschmaschinen, Trockner und Schließfächer können genutzt werden. Geöffnet ist von 8 bis 19 Uhr, sodass es möglich ist, sich 24 Stunden im Objekt aufzuhalten. Es gibt Vermittlungsangebote an spezialisierte Beratungsstellen in der Stadt Köln.

Hilfe für die Hunde der Obdachlosen

Der Kölner Tierschutzverein in Köln-Zollstock bietet auch in diesem Jahr Plätze zur Übernachtung der Hunde von wohnungslosen Menschen an. Für Hunde stehen zehn Plätze pro Nacht zur Verfügung. Die Hundebesitzer können die Hunde abends bis 18 Uhr oder in der Zeit von 20 bis 21 Uhr bringen. Die Hunde übernachten in einem Zwinger mit Fußbodenheizung und werden mit Futter und Wasser versorgt. Jeweils morgens können die Hunde ab 7 Uhr wieder abgeholt werden. Um eine kurze telefonische Absprache unter 0221 / 38 18 58 wird gebeten.

Kältebus

Der Verein Freunde der Kölner Straßen und deren Bewohner e.V. ist ab Temperaturen unter 0 Grad regelmäßig auf den Kölner Straßen unterwegs. Bei Hilfsbedarf, nicht bei Notfällen, kann über die Kältebus-Hotline Hilfe geholt werden. In Fällen akuter Gesundheitsgefährdung wählen Sie den Notruf der Feuerwehr 112.

Kältebus Hotline:

0176 / 24 07 13 12 oder 0221 / 25 97 42 44

So können Sie helfen: Schauen Sie hin! Holen Sie Hilfe!



Stadium 1:
Eine Unterkühlung erkennt man bei einer Person im Frühstadium am Kältezittern, Atmung und Kreislauf sind gesteigert, die Person ist bei Bewusstsein, zunächst erregt, später ruhiger.

Oft hilft es dann schon, die Obdachlosen anzusprechen und zu fragen, ob er oder sie Hilfe benötigt. Hinweise auf geschützte Aufenthaltsräume in der Nähe oder die Frage, ob man ihm etwas zu essen oder ein warmes Getränk bringen darf, können vor Erfrierungen schützen.
Oder Sie rufen das

Winterhilfetelefon

Das Winterhilfetelefon unter 0221 / 56 09 73 10 nimmt Hinweise zu obdachlosen Menschen an, die sich bei winterlichen Temperaturen an ihren Schlafplätzen aufhalten. Die Schlafplätze werden aufgesucht und die Menschen über sämtliche Hilfsangebote der Winterhilfe informiert.

Sollten Sie bei einem obdachlosen Menschen feststellen, dass er oder sie medizinische Hilfe benötigt, zögern Sie bitte nicht, die 112 zu kontaktieren.

Stadium 2:

Die Atmung der Person verlangsamt sich, die Muskel erstarren und das Schmerzempfinden lässt nach. Die zunehmende Müdigkeit führt in die Bewusstlosigkeit. Hier ist Gefahr im Verzug! Rufen Sie den Notruf 112 der Feuerwehr.

Bis zu ihrem Eintreffen bringen Sie die Person möglichst in die stabile Seitenlage und decken Sie sie zu. KEINE aktive Wärme zuführen, etwa durch Reiben oder Wärmeflasche. Bleiben Sie bis zum Eintreffen des Notarztes bei der Person, trösten sie sie, prüfen Sie Atmung und Bewusstsein.

Die Stadt Köln bittet alle, aufmerksam hinzuschauen und bei Gefährdung eines Menschen das Winterhilfetelefon und das Winterhilfepostfach zu kontaktieren.

Winterhilfetelefon: 0221 / 56 09 73 10

Winterhilfepostfach: winterhilfetelefon@skm-koeln.de

Sie können gut erhaltene und warme Winterkleidung abgeben bei:
Sozialdienst katholischer Männer e. V.
Vorgebirgsstr. 22
50677 Köln
Weitere Infos gibt es online bei der Kölner Winterhilfe.

Mehr Infos rund um die erste Hilfe bei Erfrierungen: https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/erste-hilfe/erfrierungen-und-unterkuehlungen/.

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Tags: Armut , Winterhilfen

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