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Geocaching in Köln – Vom Jagdfieber gepackt

Sonja Nürnberger · 26.05.2023

Schatzsuche gelungen! Trotz sehr guter Tarnung konnte der Geocache aus seinem Erdloch geborgen werden. Foto: Martina Dammrat

Schatzsuche gelungen! Trotz sehr guter Tarnung konnte der Geocache aus seinem Erdloch geborgen werden. Foto: Martina Dammrat

Kein Kreuz auf einer alten, vergilbten Karte, sondern ein kleines Symbol markiert das Versteck des Schatzes. Und ein blauer Pfeil auf dem Handy zeigt anhand einer Karte an, ob man sich darauf zubewegt. Geocaching nennt sich die Schatzsuche des 21. Jahrhunderts.

„Am Anfang klingt es erst einmal kompliziert – all die englischen Begriffe, bei denen man zunächst nicht weiß, was genau sie bedeuten. Und dann die Technik“, erzählt Inge S., eine der modernen Schatzsucherinnen. Denn man sucht mit einem GPS-fähigen mobilen Endgerät – also einem halbwegs modernen Smartphone – mithilfe einer entsprechenden App mit geografischen Koordinaten und digitalem Kartenmaterial einen Schatz, im Fachjargon „Cache“ genannt. So entsteht der Begriff Geocaching: Geo aus dem altgriechischen Wort für Erde und dem englischen Wort für Versteck oder „geheimes Lager“.

Die App zeigt den Weg

Die Verstecke gilt es überall, in der Natur, aber auch mitten in der Stadt zu finden, denn dort sind kleine und größere „Schätze“ versteckt. Sogar im Urlaub kann man auf die Suche gehen, denn Cachen ist inzwischen eine beinah weltweit beliebte Freizeitbeschäftigung. Man muss nur wissen, wie und wo man suchen muss. Die App zeigt an, ob jemand in der Region, in der man unterwegs sein möchte, Caches versteckt hat.

Sei es im Königsforst oder rund um den Kölner Dom: Es ist erstaunlich, wie viele Schätze in der unmittelbaren Umgebung verborgen sind, von deren Existenz kaum jemand weiß. Hat man sich einen Cache ausgesucht, bekommt man neben den Koordinaten auch Informationen über dessen Beschaffenheit und die Umgebung, in der er sich befindet: Wie groß ist er? Wie ist das Gelände? Und wie ist generell der Schwierigkeitsgrad, um ihn zu finden? Dabei gibt es einzelne Caches, Traditionals genannt, aber auch sogenannte Multis, bei denen jede Station einen Hinweis auf die nächste gibt.


Auch in den winzigen Nanocache-Behältern steckt ein Logbuch. Um sie zu finden, braucht es Erfahrung und Geduld. (Foto: MjFe). Dagegen passen in „dicke Dosen“, wie diese wasser- dichte Kanutonne in einem alten Baumstamm, sogar kleine Schatzsucher rein (Foto: Martina Dammrat).

Besonders spannend sind Mystery-Caches, bei denen zuerst ein Rätsel gelöst werden muss, um die Koordinaten für die Suche zu erhalten. Aber auch Nacht-Caches, die nur mit einer Lichtquelle zu finden sind, versprechen echtes Abenteuer – ganz nach Geschmack. Und manche Ziele sind von Wasser umgeben oder hängen in Baumwipfeln – leicht zu orten, aber schwierig zu erreichen. Da ist Einfallsreichtum gefragt.

Gefunden! Eins haben alle gemeinsam: Die Koordinaten, die die App vorgibt, zeigen nie exakt den Ort, an dem der Schatz versteckt ist. Schließlich soll die Suche ja nicht zu einfach sein. Stets bleibt ein Umkreis von einigen Metern, in dem gesucht werden muss. Der geschulte Blick findet aber Hinweise, sieht etwa winzige Trampelpfade jenseits des Weges oder andere verdächtig aussehende Dinge.


Wichtigster Inhalt eines Caches: Logbuch und Stift für den persönlichen Eintrag des Finders. Und dann jede Menge Tauschgegenstände. Foto: Pavel Sevela

Der Cache

Da versteckt sich der Cache dann in Mauerspalten, unter Wurzeln oder Steinen oder ist als Nistkasten oder Tannenzapfen getarnt. Er klebt unter Bänken, in Fallrohren, hinter Blendläden oder unter Brücken. Aber wonach überhaupt Ausschau halten? Ein Cache ist in der Regel ein fester Behälter – manchmal nur so groß wie die schwarzen Filmdöschen aus früheren Zeiten, manche noch kleiner, oft aber so groß wie eine Butterbrotdose. Auch noch größer bis hin zu Alukästen und Kanutonnen ist möglich. Hauptsache: wasserdicht und wiederverschließbar. „Als Belohnung trägt man sich in das Logbuch ein, das sich im Behälter befindet“, erklärt Inge S.

Darin stehen mit Datum versehen meist schon viele Namen, und oft ist der letzte erfolgreiche Geocacher vor gar nicht allzu langer Zeit dagewesen. In den größeren Behältern findet man eine Belohnung. Kleinigkeiten, die man als Andenken mitnehmen kann, aber auch Bücher, DVDs, Musik-CDs und allerlei lustigen Schnickschnack. Das ist nicht nur für Kinder ein toller Anreiz, sondern auch für Erwachsene. Aber Achtung: Natürlich nur dann nehmen, wenn im Gegenzug ein anderes Präsent dagelassen wird – für den nächsten Finder.


Ebenfalls gut versteckt: Cache in einem eigens dafür aufgestellten Leitpfosten. Um das Schloss zu öffnen und zu loggen, muss erst ein Rätsel gelöst werden. Foto: Usien

Zum guten Schluss gilt es, den Cache wieder ordentlich zu verstecken. In der Hoffnung, dass er nicht von Muggels gefunden wird! Muggels? Im Jugendbuch „Harry Potter“ sind das Menschen, die nicht zaubern können. Für Geocacher sind Muggels Leute, die sich nicht für dieses Hobby interessieren und die Schätze versehentlich oder sogar mutwillig zerstören – oder einfach mitnehmen. Übrigens geht ebendiese Gefahr auch von Joggels (Joggern) und Doggels (Hundebesitzern) aus. Deshalb raten Profis, immer darauf zu achten, dass man nicht beobachtet wird, wenn man eine Dose gefunden hat oder diese selbst wieder versteckt.

Was braucht man für die GPS-Schatzsuche?

Smartphone mit Geocaching-App wie „Geocaching“, „c:geo“ oder „GCTools“. Darüber kann man sich mit anderen Cachern auch persönliche „Rennen“ liefern. Auch die Pflege der Caches oder das Anlegen von neuen ist darüber möglich.
www.geocaching.com
www.opencaching.de

Geocaching Verein:

Geocaching Rheinland e. V.

c/o Sven-Martin Hühne

Schellenberg 27

53859 Niederkassel
Tel. 02208 / 933 85 74
https://geocaching-rheinland.de/

Erst ausprobieren?

Das ist möglich gegen eine Leihgebühr von 5 Euro bei:
Tourist-Information i-Punkt Altenberg
Eugen-Heinen-Platz 2,
51519 Odenthal,
Tel. 02174 / 419 950,
Mo–Fr 10–17 Uhr.

Auch in Köln möglich:

Stadtrallye ab 12,99, buchbar auf: www.stadtrallye.de/gps-schatzsuche-stadtrallye-koeln

Anbieter: 
CityHunters GmbH & Co. KG

Weinmarkt 1
90403
Nürnberg
E-Mail: service@cityhunters.com

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Tags: Abenteuer in Köln , Ausflugstipp

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