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Leben in Köln

Das Deutschlandticket startet!

Antje Schlenker-Kortum; Christopher Dröge · 04.05.2023

Der Kölner Hauptbahnhof ist startklar fürs Deutschlandticket. Foto: Laura Geyer

Der Kölner Hauptbahnhof ist startklar fürs Deutschlandticket. Foto: Laura Geyer

Wo bekommt man das 49-Euro-Ticket in Köln? Was muss man beachten hinsichtlich Reichweite, Übertragbarkeit, Personen- und Fahrradmitnahme? Wie günstig ist es im Vergleich mit dem KVB Aktiv60-Ticket? Das sind die wichtigsten Fakten im Überblick.

Seit April ist das Deutschlandticket vorbestellbar – seit Montag, 1. Mai 2023 kann man damit durch ganz Deutschland reisen. Erhältlich ist es bei den meisten teilnehmenden Verkehrsunternehmen oder Verkehrsverbünden – allerdings ausschließlich digital und es muss zwingend ein Abonnement abgeschlossen werden. Dafür werden persönliche Angaben und Zahlungsdaten erfasst. Immerhin hat man die Wahl, ob man das Ticket per Chipkarte oder per App für das Smartphone erhalten möchte. Wer keinen Internetzugang hat, kann das Ticket über den Kundenservice vor Ort erwerben. Aufgepasst: Wer den Aktiviertungs-QR-Code fürs Smartphone auf Papier bekommt, sollte ihn umgehend digitalisieren, denn der Ausdruck wird nicht als Beleg akzeptiert.

Deutschlandweit reisen für 49 Euro

49 Euro soll das Deutschlandticket kosten – der Preis soll in der Einführungszeit von zwei Jahren vorerst unverändert bleiben. Außerdem soll das Angebot dauerhaft als Abo verfügbar sein, das monatlich kündbar ist. Das Besondere am Deutschlandticket ist, dass Bahnreisende deutschlandweit Angebote des öffentlichen Nahverkehrs nutzen können: Das heißt Busse, Straßenbahnen, Stadt-​ und U-Bahnen sowie S-Bahnen, Regionalbahnen und Regionalexpresse. Das gilt auch für sogenannte On-​Demand-Verkehre wie "TaxiBusPlus" und Anruf-Sammel-Taxi (AST). Doch Achtung: Hier können trotzdem Aufpreise verlangt werden.

Ausnahmen je nach Tarifzone

Eine Nutzung der ersten Klasse ist im 49-Euro-Ticket nicht inbegriffen. Außerdem ausgeschlossen ist die Nutzung des Fernverkehrs wie beispielsweise ICE, IC, EC. Das schließt private Anbieter, wie zum Beispiel FlixTrain ein. Aufpassen sollte man auch, wenn man die Landesgrenzen verlässt oder ins Ausland fährt. Zwar kann das Ticket überall im öffentlichen Personennahverkehr aller teilnehmenden Verkehrsunternehmen genutzt werden – unabhängig von Landesgrenzen und Tarifgebieten. Doch je nach Tarifgebiet gelten vereinzelt Sonderregelungen beispielsweise für die Nutzung von Sonderverkehrsmitteln wie zum Beispiel Fähre oder Schmalspurbahn und auch für die Nutzung von IC.

Auch können im Ausland liegende Strecken mit dem Deutschlandticket grundsätzlich befahren werden, aber nur, wenn das Tarifgebiet des jeweiligen Verbundes oder Unternehmens sich auf das im Ausland liegende Gebiet erstreckt.

Das Abonnement

Wer das Deutschlandticket erwirbt, kann das Abo monatlich kündigen. Es gilt jeweils einen vollen Kalendermonat und verlängert wird es bei ausbleibender Kündigung automatisch um einen weiteren Monat. Es ist personengebunden und nicht übertragbar. Kostenlos dürfen nur Kinder unter sechs Jahren mitfahren.

Kompliziert wird es, wenn es um die Mitnahme von Fahrrad oder Hund geht. Auch hier gibt es je nach Bundesland besondere Regelungen. Beispielsweise kostet es in Nordrhein-Westfalen keinen Aufpreis, wenn man Tiere mit dem Deutschlandticket befördern möchte. Das kann in anderen Tarifzonen anders geregelt sein. Ähnlich ist es, wenn man ein Fahrrad mitnehmen möchte. Hier muss oft ein zusätzliches Ticket erworben werden.

Leider ist es im ÖPNV aktuell mit dem Deutschlandticket nicht möglich, einen Sitzplatz  zu reservieren. Je nach Bundesland kann jedoch ein Übergang in die erste Klasse nach den jeweiligen Tarifbestimmungen möglich sein. Bisher wird auch kein einheitlicher Rabatt für Seniorinnen und Senioren angeboten. Doch auch hier kann es individuelle Regelungen je nach Bundesland und Anbieter geben.

Bitte informieren Sie sich vor Abfahrt über Ihre individuelle Strecke bei dem zugehörigen Verbund oder Verkehrsunternehmen. Ebenso sollten die Bedingungen eines Abo-Wechsels individuell erfragt werden.

Flexibilität oder Kostenfaktor – welches Ticket passt für welche Nutzung am besten?

Ab dem 1. Mai 2023 kann nun also mit dem 49-Euro-Ticket das ganze Bundesgebiet bereist werden. Reiselustigen Personen über 60 Jahren aber stand mit dem Aktiv60-Ticket, das bei der KVB erhältlich ist, bisher schon ein preisgünstiges Abonnement für den Nahverkehr zur Verfügung. Lohnt es sich für Senioren also, auf das neue Angebot umzusteigen? Das kommt auf die Bedürfnisse an: Das 49-Euro-Ticket bietet für weniger Geld eine größere Reichweite und ist flexibler kündbar. Mit dem Aktiv60-Ticket bleibt man auf einen Bereich um den Wohnort beschränkt, dafür kann man es verleihen und andere Personen mitnehmen. Die folgende Aufstellung gibt einen Überblick, welche Bedingungen und Möglichkeiten jeweils geboten werden.

Das 49-Euro-Ticket im Vergleich mit dem KVB Aktiv60-Ticket:

 

 

49-Euro-Ticket

 

KVB Aktiv60-Ticket

 Abonnement

  Ja   Ja

 Zeitraum

  Jahreskarte mit monatlicher Zahlweise

  Gilt für mindestens 12 Monate.

 Kündbarkeit

  Jeweils zum 10. eines Monats

  Zum Monatsende kündbar. Ab 2024 gilt: Erfolgt die Kündigung vor Ablauf der ersten 12 Monate, muss die Differenz zum Formel9-Ticket pro genutzten Monat nachgezahlt werden! Das Abo kann einmal pro Jahr für bis zu drei Monate pausiert werden.

 Preis

  Pauschal 49 Euro pro Monat

  Nach den im VRS-Gebiet geltenden Preisstufen gestaffelt. Kölner Stadtgebiet (Preisstufe 1b) 62 Euro im Monat – gesamtes VRS-Gebiet (Stufe 6) 131,60 Euro im Monat.

 Reichweite/
 Nutzungszeiten

  Ist in ganz Deutschland rund um die Uhr nutzbar.

  Im Bereich der jeweils gewählten Preisstufe rund um die Uhr beliebig nutzbar. Alle Tickets sind aber ab 19 Uhr, feiertags und am Wochenende ganztägig im gesamten VRS-Gebiet gültig.

 Verkehrsmittel

  Ja: alle Züge des Nahverkehrs (S-Bahn, RE, RB) sowie Stadtbahnen und -Busse des ÖPNV. Nein: In Zügen des Fernverkehrs (ICE, IC, EC) Vorsicht: Manche RE fahren im Fernverkehr – auch hier ist das 49-Euro-Ticket nicht nutzbar!

  Stadtbahnen und -Busse der KVB, Züge des Nahverkehrs (S-Bahn, RE, RB) im Stadtgebiet oder nach Tarif im VRS.
Als Chipkarte auch als "Multiticket" verwendbar: ermöglicht die kostenfreie Anmeldung bei Carsharing- und Leihradanbietern.

 Übertragbarkeit

  Personengebunden nur in Verbindung mit einem Lichtbildausweis gültig. Nicht auf andere Personen übertragbar.

  Auf andere Personen über 60 Jahre übertragbar. Voraussetzung ist ein amtlicher Ausweis.

 Mitnahme

  Keine kostenfreie Mitnahme von Kindern über 6 Jahren, Hunden oder Fahrrädern möglich.

  Immer unentgeltlich: Mitnahme von beliebig vielen Kindern unter 6 Jahren. Eingeschränkt unentgeltlich: Wochentags ab 15 Uhr, feiertags und am Wochenende ganztägig: bis zu drei Kinder zwischen 6 und 14 Jahre. Wochentags ab 19 Uhr, feiertags und am Wochenende ganztägig: eine Person über 14 Jahren oder ein Fahrrad.

 

Wo kann man das Deutschlandticket in Köln erhalten?

Erwerben kann man das Deutschlandticket online über: bahn.de, DB Navigator (App, DB Streckenagent (App) und in Köln über die KVB-App.

Kölner Verkehrsbetriebe KVB:

Wenn Sie Ihr Deutschlandticket im Abo auf der Chipkarte bestellen, bekommen Sie das Ticket als Chipkarte per Post zugeschickt.

Bestellschein:
ausdrucken, ausfüllen, unterschreiben und entweder per Post an:
Kölner Verkehrs-Betriebe AG,
1342-Kundenbetreuung,
Scheidtweilerstr. 38,
50933 Köln

oder per Upload (z.B. als Foto) per Mail an kundenservice@kvb.koeln persönlich in einem der Kundencenter zum Beispiel auf dem Kölner Hauptbahnhof.

U-Bahn Zwischenebene Dom/Hbf
Haltestelle: Dom/Hbf KVB-Linien: 5, 16, 18, 172, 173
Öffnungszeiten: montags bis freitags von 8 Uhr bis 18.30 Uhr, samstags von 8.30 Uhr bis 14 Uhr. Sonntags und feiertags geschlossen.

Mehr Infos: https://www.kvb.koeln/

Mehr Infos zu den Tarifen: https://deutschlandtarifverbund.de/

Tags: Deutschlandticket , Mobilität in Köln

Kategorien: Leben in Köln