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Gesund leben

Gepflegter Schutzmantel im Alter

David Korsten, 2024 · 30.11.2024

Welche Produkte sind geeignet, um reifere Haut zu schützen? Foto: chezbeate / Pixabay

Welche Produkte sind geeignet, um reifere Haut zu schützen? Foto: chezbeate / Pixabay

Eisige Kälte draußen, trockene Heizungsluft drinnen. Reifere Haut braucht im Winter spezielle Pflege. Worauf Senioren in der kalten Jahreszeit achten sollten.

Wie eine Klimaanlage regelt die Haut unsere Körpertemperatur. Wenn es heiß ist, produziert sie kühlenden Schweiß, ist es kalt, schützt das Unterhautfettgewebe, die Isolationsschicht der Haut, vor dem Auskühlen.

Doch die Zeit hinterlässt ihre Spuren, die Funktionen lassen nach: Reifere Haut ist oft trockener und dünner. Da der Säureschutzmantel der Haut ebenfalls schwächer wird, ist sie anfälliger für Umwelteinflüsse. Und schließlich können ihr auch manche Medikamente Feuchtigkeit entziehen.

Wussten Sie schon, dass unsere Haut das größte Organ des Menschen ist?

Auf einen Quadratzentimeter kommen rund 600.000 Zellen, etwa 5.000 Sinneszellen, im Schnitt fünf Haare, rund 100 Schweißdrüsen, dazu beeindruckende vier Meter Nervenbahnen und ein Meter Blutgefäße.

Erst waschen, dann „bügeln“

Wie wichtig richtige Pflege für reifere Haut ist, weiß Katrin Schauer-Rubach, Jahrgang 1941, aus eigener Erfahrung. Zudem führte die Kosmetikerin mehr als vierzig Jahre lang eine Parfümerie mit Kosmetikabteilung. Sie erzählt, dass gerade ältere Kundinnen und Kunden häufig über ein Gefühl von Trockenheit und Spannung, manchmal auch über Rötungen und Juckreiz klagten. „Der erste Schritt ist immer die Reinigung“, sagt Schauer-Rubach. „Sie würden ja auch kein ungewaschenes Hemd bügeln.“ Die Produkte sollten alkoholfrei, feuchtigkeitsspendend und rückfettend sein. Empfehlenswert sind solche mit pflanzlichen Ölen und Wachsen wie Sheabutter, Jojobaöl, Sesamöl oder Bienenwachs. Sie sollten möglichst nicht gerubbelt, sondern nur getupft oder sanft einmassiert werden.

Die Haut „ummanteln“

Pflegeprodukte mit viel Fett sind die sogenannten W/O-Cremes: Wasser-in-Öl-Zubereitungen, fettreiche Emulsionen, bei denen winzige Wasserkügelchen in Öl eingeschlossen sind. Sie werden üblicherweise als Nachtcreme verwendet. Diese ziehen langsamer ein als O/W-Cremes, in denen Öl in Wasser gelöst ist. Am einfachsten ist es, im Winter zu tauschen: tags die Nachtcreme und abends die Tagescreme verwenden.

Besonderen Schutz bei Kälte und Sonne brauchen Lippen und Hände.

Wichtig ist, sich immer vor dem Rausgehen einzucremen. Gerade für Körperstellen wie Hals und Dekolleté oder Ellbogen und Beine empfehlen sich harnstoffhaltige Produkte mit Urea. Gegen rissige Haut an den Fingerknöcheln hilft Glyzerin, das rein in der Apotheke erhältlich ist, allerdings manchmal etwas brennt, oder einigen Handcremes zugesetzt ist.

Oder eine Handkur: Dafür abends Leinöl anwärmen, die Hände darin etwa zehn Minuten baden und das überschüssige Fett anschließend nur mit einem Küchenkrepp abtupfen. Anschließend Baumwollhandschuhe überstreifen, ins Bett legen und alles über Nacht einwirken lassen. Schauer-Rubach weiß außerdem: „Häufig wird bei der Pflege der Lichtschutz vergessen.“ Der aber ist essenziell! Denn ab etwa 65 Jahren reagiert die Haut empfindlicher auf Sonnenstrahlen, weil der Körper schützende Hautpigmente langsamer bildet als in jungen Jahren. Auch Lippenpflegestifte sollten UV-Schutz enthalten.

Möglichst auch von innen pflegen

Hautexperten raten, viel Wasser oder Tee zu trinken. Auch die Vitamine C, E und A, die wir über die Nahrung aufnehmen, unterstützen den Hautschutz. Enthalten sind diese zum Beispiel in Milch, Brokkoli und Spinat sowie in Nüssen, Mandeln und Olivenöl.

Und was sind Unterschiede zwischen Männern und Frauen? Schauer-Rubach weiß, dass Männerhaut oft dicker ist und größere Poren hat. Heute gebe es jedoch Produkte für unterschiedliche Bedürfnisse. So kann jeder seine Haut individuell schützen.

Tipps für die Hautgesundheit

Hui für die Haut:

  • Viel Flüssigkeit, etwa 2 bis 3 Liter pro Tag – mit dem Hausarzt abstimmen, bei manchen Medikamenten wie Diuretika (Entwässerungsmitteln) oder Betablockern ist weniger trinken besser

  • Vitamin- und proteinreiche Ernährung (viel Obst, Gemüse, Nüsse, Fisch und gutes Öl)

  • Rückfettende und ph-hautneutrale Produkte

  • Möglichst Produkte ohne Farb- und Duftstoffe

  • Wohnung im Winter nicht übermäßig heizen – der Wechsel von drinnen und draußen wird dann für die Haut extrem anstrengend. Öfter lüften.

Pfui für die Haut:

  • Übermäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum

  • Zink- oder Eisenmangel

  • Kalte und trockene Luft

  • Viel UV-Strahlung ohne Lichtschutz

  • Langes Duschen oder Baden mit heißem Wasser, was den Hautschutzfilm beeinträchtigen kann (Empfehlung: Duschen 3 x wöchentlich für 5 Minuten, Baden höchstens 15 Minuten)

Tags: Hautpflege , Schutz , Tipps , trocken , Winter

Kategorien: Winter in Köln , Gesund leben