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Ratgeber

Versicherungen checken spart Geld

Text: Elke Weidenbach / Verbraucherzentrale Köln · 21.10.2022

Mit den richtigen Versicherungen auf der sicheren Seite. Foto: IStock /©gopixa

Mit den richtigen Versicherungen auf der sicheren Seite. Foto: IStock /©gopixa

Welche Versicherungen braucht man noch mit dem Eintritt ins Rentenalter? Sind Haftpflicht, Hausratversicherung oder Auslandsreisekrankenversicherung noch nötig?

Der Versicherungsmarkt ist groß und geht man nach der Werbung, ist jede Versicherung lebenswichtig. Doch zweifellos gibt es nur wenige Versicherungsarten, die unabhängig vom Alter jeder haben sollte. An erster Stelle steht die Haftpflichtversicherung. Denn sie übernimmt die Kosten für Schäden, die man einem Dritten oder dessen Eigentum zugefügt hat. Was für Autobesitzer Pflicht ist – die Kfz-Haftpflicht –, wird für den privaten Bereich manchmal übersehen. Aber jeder kann im täglichen Leben – durch Ablenkung, Nach- oder Fahrlässigkeit – beträchtliche Schäden verursachen und muss dafür aufkommen.

Wer zahlt bei Schäden durch Haustiere?

Die private Haftpflichtversicherung bezahlt diese Schäden und wehrt unberechtigte Ansprüche ab. Doch aufgepasst, einige spezielle Risiken, wie beispielsweise Schäden durch Haustiere, Hauseigentum oder extreme Sportarten, sind nicht über die reguläre private Haftpflichtversicherung abgedeckt. Hierfür müssen gesonderte Haftpflichtversicherungen abgeschlossen werden. An zweiter Stelle steht die Hausratversicherung. Oft weiß man gar nicht, welche Werte man im Laufe eines Lebens im Haushalt zusammenträgt und was die Wiederbeschaffung nach einem Wasserschaden, Einbruch oder Brand kosten würde. Da kommen schnell Zigtausende zusammen, die diese Versicherung dann übernimmt.

Behandlungskosten im Ausland

Eine Auslandsreisekrankenversicherung ist allen dringend empfohlen, die gerne ins Ausland reisen. Die Krankenkassen übernehmen Behandlungskosten innerhalb der EU und weniger anderer Staaten zwar zumindest teilweise, aber außerhalb oft gar nicht. Da springt die Reisekrankenversicherung ein. Besonders wichtig: Sie zahlt die Kosten für einen Rücktransport aus aller Welt nach Deutschland. Darüber hinaus sollte laut Verbraucherzentrale über die Senioren-Unfallversicherung nachgedacht werden, zumindest wenn man auf sich allein gestellt ist.

Manche Verträge beinhalten die Kostenübernahme für Pflege- und Hilfeleistungen, sollte man zum Beispiel nach einem Oberschenkelhalsbruch zu Hause noch nicht mobil sein. Sie leisten auch nach einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder Zuckerschock. Oft sind in diesen Verträgen aber nur Beratungs- und Informationsleistungen enthalten. Diese sollen im Notfall sofort für Unterstützung sorgen – durch eine telefonische Beratung nach einem Unfall oder die Organisation eines Hilfsdienstes.

Wichtige Zusatzversicherungen

Bekanntlich haben die Krankenkassen ihre Leistungen mit den Jahren massiv zurückgefahren. Besonders für Zahnersatz wie Brücken, Implantate oder Gebisse können tausende Euro Selbstbeteiligung fällig werden. Gerade wenn hochwertiger Zahnersatz gewünscht ist, kann sich für gesetzlich Krankenversicherte eine Zahnzusatzversicherung lohnen.

Auch über eine Pflegezusatzversicherung sollte man nachdenken. Sie bezuschusst die Finanzierungslücken der Pflegekosten, die zu Hause oder bei Unterbringung im Heim entstehen. Sie reduziert die eigenen Aufwendungen und kann auch unterhaltspflichtige Angehörige entlasten. Allgemein gilt: Wer schon länger solche Versicherungen hat, sollte sie unbedingt beibehalten. Einen Neuabschluss sollte man hingegen abwägen, weil der Einstiegsbeitrag umso höher wird, je älter der Versicherte ist.

Anpassen, wechseln oder kündigen?

Für gesetzlich Versicherte ist es eine Überlegung wert, einen Krankenkassenwechsel durchzuführen, um Beiträge zu sparen. Privatversicherte sollten bei ihrem Anbieter bleiben. Ruheständler sollten ihre Autoversicherung jährlich prüfen, denn oft hat das Lebensalter Einfluss auf den Beitrag. In manchen Fällen werden auch Rabatte angeboten, so zum Beispiel für geringe Kilometerleistung im Jahr. Fährt man weniger als früher, sollte man dies prüfen.

Auch durch die Umschreibung des Kfz auf ein erwachsenes Kind kann man sparen. Man lässt sich dann lediglich als Fahrzeugführer registrieren. Krankentagegeldversicherungen sollte man bei Eintritt in die Rente unbedingt kündigen. Denn – so steht es auch in den Versicherungsbedingungen – mit Beendigung der Berufstätigkeit entfällt der Anspruch auf Krankentagegeld. Unabhängig vom Alter sollte man alle Versicherungen nach dem GAU-Prinzip abschließen, das heißt, der Größte Anzunehmende Unfall sollte versichert sein.

Verbraucherzentrale Köln
Frankenwerft 35,
50667 Köln
Tel. 0221 / 84 61 88-01

Versicherungsberatung zum Versicherungsbedarf
Telefonberatung: donnerstags 10–12 Uhr,
Tel. 0900 / 189 79 67
(Festnetz 1,86 Euro pro Minute, Mobilfunkpreise können abweichen)

Persönliche Beratung: telefonische Voranmeldung erforderlich (45 Euro für bis zu 30 Minuten)
www.verbraucherzentrale.nrw/ geld-versicherungen

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Tags: Rente , Versicherungen

Kategorien: Ratgeber