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Gesund leben

Fisch statt Faltencreme

Thorben Grünewälder-KölnerLeben Ausgabe 6/2017 · 04.12.2017

Foto: fotolia / auremar

Foto: fotolia / auremar

Unsere Zellen verändern sich je den Tag. Sie teilen sich, sterben und werden neu gebildet. Und sie merken sich unser Alter – so kommen mit den Jahren Lachfalten, gerillte Nägel und graue Haare dazu. Unmöglich, diesen Prozess aufzuhalten. Aber kann man ihn verlangsamen?

Dass wir altern, liegt nicht in unserer Hand. Wie wir es tun, hingegen schon. So sind wir unseren Genen längst nicht so hilflos ausgeliefert, wie viele glauben. Gesunde Ernährung, viel Bewegung und wenig Stress tragen dazu bei, dass sogenannte Risikogene gar nicht erst aktiv werden. „Gute Gene“ hingegen schon. Dünnes Haar, brüchige Nägel oder tiefe Falten sind also keine Frage des Alters, sondern des Lebenswandels. Das gleiche gilt für unseren Hormonhaushalt. Produziert werden die Hormone in der Schilddrüse, in den Nebennieren und in der Bauchspeicheldrüse. Von dort wandern sie direkt in die Blutbahn. Die Hormone steuern unseren Stoffwechsel und entscheiden, ob wir energiegeladen sind, Lust auf Sex haben oder schlapp auf dem Sofa liegen.

Die Nagelprobe

Die Hormone sind auch direkt für die Gesundheit unserer Nägel verantwortlich. Sie bestimmen, wie schnell unsere Fuß- und Fingernägel wachsen und wie hart sie sind. Ähnlich wie die Haare bestehen Nägel zu fast einhundert Prozent aus Horn und werden über die Nagelwurzel aus dem Blutkreislauf ernährt. Etwa ab dem 30. Lebensjahr bilden sich auf der Nageloberfläche erste Längsrillen. Auch das Wachstum der Nägel verlangsamt sich. Ab fünfzig werden Finger- und Fußnägel dann deutlich weicher, dünner und rauer. Diese allenfalls kosmetischen Probleme sind gesundheitlich unbedenklich.

Dennoch gibt es Veränderungen an den Fuß- oder Fingernägeln, die Hinweise auf ernste Erkrankungen oder einen Nährstoffmangel geben. So können verdickte, geschwollene Nägel auf Durchblutungsstörungen oder Nervenschäden hinweisen. Ist der Nagel wie ein Kolben nach oben gewölbt, sollte ein Arzt einen Eisenmangel oder Leberschäden als Ursache ausschließen. Nägel, die hingegen löffelartig wachsen und eine Vertiefung auf der Nageloberfläche aufweisen, sind häufig ein Zeichen für eine unzureichende Versorgung mit Vitamin C. Sind also – besonders mit zunehmendem Alter – Nahrungsergänzungsmittel die Lösung? „Wer sich gesund und abwechslungsreich ernährt, leidet selten unter einem Nährstoffmangel“, sagt Petra Kowalski, zertifizierte Ernährungsberaterin aus Köln. In ihrer Praxis berät sie unter anderem Frauen in den Wechseljahren. Sie kennt die veränderten Bedürfnisse des Körpers im Alter.

Pflege mit Hand und Fuß

Wer mit schönen, kräftigen Nägeln glänzen möchte, sollte zur Fußpflege gehen oder sich eine Maniküre gönnen. Die Behandlung dauert meist nur eine halbe Stunde und trägt entscheidend zur Gesunderhaltung der Nägel bei. Risse, wunde Stellen und überflüssige Hornhaut werden entfernt. Gleichzeitig wird die Durchblutung der Hände und Füße angeregt. Der regelmäßige Gang zur Maniküre oder Pediküre hilft, Erkrankungen der Nägel frühzeitig zu erkennen, und verbessert gleichzeitig das optische Erscheinungsbild. Natürlich gibt es auch hochwertige Pflegesets für Zuhause. Diese sollten im Idealfall neben Nagelschere und Nagelfeile aus rostfreiem Edelstahl auch eine Pinzette enthalten, mit der überschüssige Haut sanft entfernt werden kann. Warme Hand- und Fußbäder mit Kräuterzusatz pflegen die Nägel auf natürliche Weise. Kamille oder Salbei entfalten einen angenehmen Duft und beugen auch einer Nagelbettentzündung vor.


Foto: fotolia / Jan Mika

Zum Haareraufen

Haarausfall betrifft nicht nur Männer. Auch viele Frauen leiden unter abnehmender Haardichte. Besonders deutlich wird mit zunehmendem Alter auch die Abnahme der Haarpigmentierung. Das Haar verliert seine Farbe und wird grau. Graues Haar ist jedoch kein Zeichen von Mangelerscheinungen oder gesundheitlichen Problemen. „Häufig ist nicht allein das Alter schuld“, sagt Lena Steffen. Die Hairstylistin wird oft um Rat gefragt, wenn sich die ersten grauen Strähnchen zeigen. „Aggressive Färbemittel, Medikamente oder fehlende Nährstoffe können enorm dazu beitragen, dass sich die Haare verändern. Sie werden brüchig, glanzlos, spröde, feiner oder fallen ganz aus. Gerade wenn der Körper nicht genügend mit den für ihn wichtigen Stoffen versorgt wird“, erklärt Steffen. „Bei einem länger anhaltenden Problem rate ich, einen Arzt aufzusuchen. Besonders bei einer Veränderung der Haarstruktur sollte dann ein Bluttest in Erwägung gezogen werden.“ Dieser stellt fest, ob dem Körper wichtige Nährstoffe wie Zink, Magnesium oder Biotin fehlen. Statt der Einnahme von Ergänzungsmitteln reiche aber oft eine Ernährungsumstellung oder der Einsatz hochwertiger Pflegeprodukte, erklärt die Hairstylistin.

Tags: Gesundheit

Kategorien: Gesund leben