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Ratgeber

Medikamente digital verwalten

Heide John · 29.09.2022

Sinnbild. Foto: iStock / Shironosov

Sinnbild. Foto: iStock / Shironosov

Medikamente reservieren, Wechselwirkungen prüfen, Notdienstapotheke finden – Apps bringen den Service der Apotheken kostenlos aufs Handy.

In den letzten Jahren sind Apotheken-Apps in Mode gekommen. Die meisten sind auf die Vorbestellung von Arzneimitteln spezialisiert und zeigen mit einem Klick, ob die ausgewählte Apotheke das gewünschte Medikament vorrätig hat. Andere Apps speichern die Medikation des Nutzers, geben Gesundheitstipps oder beraten bei pharmazeutischen Fragen per Chat. Wieder andere informieren über Serviceleistungen und Sonderangebote. Bei manchen lassen sich medizinische Befunde, Röntgenbilder, Arzttermine und der Impfpass hinterlegen. Immer mit dem Versprechen der strikten Einhaltung des Datenschutzes.

Was leisten Apps?

Anna Schulze Entrup arbeitet in einer Kölner Apotheke, die derzeit fünf dieser Apps verwendet. Sie hält diese für „ein zukunftsträchtiges Tool“. Nicht zuletzt, weil die Einführung des elektronischen Rezepts bevorsteht. Den derzeit größten Vorteil sieht die Apothekerin im täglichen Lieferservice durch Boten. Dadurch ist die Apotheke vor Ort schneller als eine Online-Apotheke. Insgesamt gibt es derzeit ungefähr zehn Apps – fast alle bieten folgende Leistungen an:

Medikamente reservieren

Entweder wird der Name des Präparats eingetippt, der Barcode oder ein Bild der leeren Packung abfotografiert – schon geht die Bestellung an die Stammapotheke raus. Ist das Medikament verschreibungspflichtig, kann das Arztrezept ebenso als Foto mitgeschickt werden. Das Mittel wird unverbindlich zur Abholung reserviert oder vom Botendienst zugestellt.

Einnahmezeiten, Kosten und Wechselwirkungen

Die App erinnert an die Medikamenteneinnahme und weiß auch, wann Nachschub besorgt werden muss. Diese Erinnerungsfunktion lässt sich für mehrere Personen gleichzeitig einstellen. Darüber hinaus wird das Haltbarkeitsdatum angezeigt. Mithilfe der „Ausgaben-Aufstellung“ lassen sich die Kosten aller bestellten Medikamente im Blick behalten. Eine weitere Funktion besteht in der Prüfung von Wechselwirkungen. Laut einer Studie der Bundesregierung führen Einnahmefehler in Deutschland jährlich zu etwa 250.000 Klinikeinweisungen. Wenn Apps für eine Verringerung dieser hohen Zahl sorgen könnten, wäre das eine gute Sache.

Notdienstapotheke finden

Samstagabend: Beschwerden und kein Medikament im Haus? Die App zeigt auf Knopfdruck, wie weit die nächste Notdienstapotheke entfernt ist. Samt Wegbeschreibung.

Fragen Sie in Ihrer Hausapotheke, ob sie den App-Service anbietet. Apotheken helfen und beraten auch bei der Installation der App auf dem eigenen Smartphone. Alternativ können Sie die Apotheken-App in einem App Store herunterladen. Die gängigsten Apps sind: gesund.de (Google Playstore, App-Store), @apotheken.de (Google Playstore, App-Store), Apotheke vor Ort (Google Playstore, App-Store).

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Tags: Apps für Smartphone , Medikamente

Kategorien: Ratgeber , Apps und Webseiten