Gesund leben
Starkes Immunsystem
Ulrike Süsser · 25.02.2023
Foto links: iStock.com / TomekD76; Foto rechts: Antranias / Pixabay
Rund um die Uhr bestürmen Viren und Bakterien den menschlichen Körper. Damit sie nicht krank machen, hat der Mensch ein mehr oder minder gutes Immunsystem. Schon bei leichtem Kratzen im Hals, bei Hüsteln oder Niesen schaltet es den Abwehr-Turbo ein. Aber manchmal ist es auch überfordert ob des Ansturms der Eindringlinge. Oder die Erreger werden nicht sofort als schädlich erkannt. Auch bei starker körperlicher oder seelischer Belastung und im Alter lässt die Abwehrkraft nach. Infekte treten dann häufiger auf, zeigen stärkere Symptome und dauern oft auch ein paar Tage länger. Wobei zwei bis fünf Erkältungen jährlich bei Erwachsenen als normal gelten; bei Kindern sind es sogar bis zu acht Infekte.
Fünf Punkte zur Vorbeugung
1. Raus an die frische Luft
Bewegung, am besten an der frischen Luft, sorgt dafür, dass die Lymphflüssigkeit gut durch den Körper gepumpt wird, so können Erreger besser abtransportiert werden. Außerdem wird der Kreislauf angeregt, und die Luftfeuchtigkeit hat einen positiven Einfluss auf die Schleimhäute. Das gilt auch für Saunagänge. Der Wechsel von Kälte und Wärme trainiert insgesamt das Immunsystem. Sonnenlicht fördert die Vitamin-D-Produktion im Körper. Wer nicht so oft ins Freie kann, sollte zuhause regelmäßig lüften.
2. Obst und Gemüse essen
Obst und Gemüse sind tolle Vitamin-C-Quellen und stärken die Abwehrkräfte. Äpfel und Zitrusfrüchte, rote Paprika und reife Tomaten, Petersilie, frischer Spinat und vor allem viele heimische Kohlsorten wie Rosen- und Grünkohl sowie Brokkoli haben hohe Vitamin-C-Anteile. Die absoluten Stars sind allerdings Schwarze Johannisbeeren, Sanddorn, Hagebutten und Acerola-Kirschen. Sie entfalten auch als Saft ihre Wirkung. Wer sich ausgewogen und gesund ernährt, ist normalerwei-se mit wichtigen Nährstoffen gut versorgt. „Teure Vitaminpräparate sind nicht unbedingt notwendig“, sagt die Kölner Ärztin Dr. Monika Berger. Dennoch kann aus ihrer Sicht eine Immunkur beim Arzt sinnvoll sein, entweder zweimal im Winter oder bei akuten Krankheitsphasen.
3. Ruhig mal schlafen
Forscher haben herausgefunden, dass Menschen mit ausreichend Schlaf mehr Abwehrzellen aufbauen. Auch aktive Entspannung, etwa durch Yoga oder Meditation, kann das Immunsystem stabilisieren, weil dadurch Stress abgebaut wird.
4. Geselligkeit pflegen
Lachen stärkt die Immunabwehr, sagen Immunologen und Psychotherapeuten. Sozialkontakte, bei denen es fröhlich zugeht, sind also wichtig. „Wir dürfen uns nicht einigeln“, betont auch Dr. Berger. Ist man mit anderen Menschen in netter Runde zusammen, führt das in der Regel zur Ausschüttung von Wohlfühlstoffen wie Dopamin und Oxytocin. Und wenn sich die Psyche wohlfühlt, bleibt auch das Immunsystem auf Trab.
5. Regelmäßig auf Hygiene achten
Nicht nur in Zeiten von Corona ist Vorsicht bei zu großer Nähe oder Körperkontakt geboten, ein freundliches Lächeln und Winken ersetzen Händeschütteln und Begrüßungsküsschen. Die Maske schützt zuverlässig im Gedränge von Bahn und Bus oder im Kaufhaus. In die Armbeuge niesen oder husten ist selbstverständlich. Und öfter mal gründlich die Hände waschen tut ein Übriges.
Diese Hausmittel helfen bei Erkältung
Viel Ruhe und „Omas Hausmittel“ können Erkältungssymptome lindern. Nummer eins sind Aufgüsse aus schleimlösenden und entzündungshemmenden Heilpflanzen wie Spitzwegerich, Holunder- und Lindenblüten, Salbei, Kamille, Thymian, Pfefferminze. Viel trinken ist bei Erkältung ohnehin das A und O, mindestens zwei Liter am Tag sollten es sein. Man kann damit auch gurgeln, inhalieren oder die Heilpflanzen in Dampfbädern verwenden.
Nicht jedermanns Sache, aber wirksam ist Zwiebelsirup aus geschnittener Zwiebel und Honig. Warme Quarkwickel helfen bei Husten, kalte Wadenwickel bei Fieber ab 39 Grad. Hühnersuppe mit viel Gemüse wärmt von innen, liefert Flüssigkeit, Vitamine und Mineralstoffe.
Ingwer- und Kurkuma
Als „moderne Erkältungskiller“ werden derzeit Ingwer- und Kurkuma-Wurzeln besonders hoch gelobt, ebenso die würzig-scharfen Blüten und Blätter der Kapuzinerkresse oder die Ringelblume. Wirksam sind besonders ihre ätherischen Öle wie Flavonoide und Senföle. Wie die traditionellen Helfer hemmen sie Entzündungen, töten Keime ab, lösen Schleim und bringen das Immunsystem und den Kreislauf in Schwung. Frisch geschnitten kann man sie für Speisen, als Aufguss, Tinktur oder im Erkältungsbad verwenden.
Beste Erfahrungen mit der scharfen Ingwerknolle hat zum Beispiel Joachim Willmaser. „Wenn sich eine Erkältung anbahnt, trinke ich jeden Tag zwei Kannen Tee mit frischem Ingwer und zusätzlich eine Tasse ‚Goldene Milch‘“, sagt er. Dafür lässt der 66-Jährige KölnerLeben frisch geriebene Ingwer- und Kurkuma-Wurzeln sowie Zimt, Pfeffer und Honig in erhitzter Milch ziehen, bevor er sie abseiht und trinkt. Meistens seien die ersten Beschwerden nach zwei Tagen wieder weg. Auch Dr. Berger hält viel von Ingwer. „Wir machen uns zuhause in der kalten Jahreszeit jeden Tag einen Aufguss aus Ingwer und Zitrone“, sagt sie und ergänzt, dass nicht bei jeder Erkältung sofort der Gang zum Arzt nötig sei. „Zwei bis drei Tage kann man sich selbst beobachten.“ Halten die Symptome jedoch länger an oder steigt das Fieber höher als 38,5 Grad Celsius, sollte man sich auf jeden Fall beim Arzt melden.
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Tags: Erkältung , Hausmittel , Heilkräuter
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