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Interview: Henriette Reker (Teil 2)

Wolfgang Guth-KölnerLeben Ausgabe 6/2016 · 29.03.2017

Sie haben die Koordination für alle mit Flüchtlingen zusammenhängenden Aufgaben mit der Bildung einer Stabsstelle zur Chefinnensache gemacht. Sind schon Erfolge erkennbar?
Die Stabsstelle soll die Ämter dabei unterstützen, sich zu Fragen der Unterbringung und Integration schneller abzustimmen. Sie hält neben der Beschaffung von Flächen und dem Bau von Unterkünften auch Fragen der Bildung, medizinischen Versorgung und Integration in den Arbeitsmarkt im Blick.

Bei alledem sind wir nun auf einem guten Weg. Mir ist bei diesem Thema ganz wichtig: Wir müssen die zu uns Geflüchteten darin unterstützen, engagierte Mitglieder in der Mitte unserer Gesellschaft zu werden, statt sie bloß an deren Rand zu akzeptieren.

Bürgergespräche mit Henriette Reker
Fotos: Akhlis Abbis

Wie kann denn Integration gelingen?
Integration ist eine langfristige Aufgabe, die nur mit gesamtgesellschaftlichem Engagement gelingen kann. Wohnen ist nur ein erster Schritt. Die Orientierung in unserer Gesellschaft mit ihren kulturellen Werten und Normen, der Spracherwerb und die gesellschaftliche Teilhabe finden langfristig statt.

Wird Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung entschieden genug gegenübergetreten?
An dieser Stelle gibt es weder ein Genug, noch ein Zuviel. Gerade in Köln sehe ich eine breite Allianz vieler gesellschaftlicher Kräfte, die fremdenfeindlichen Tendenzen wirkungsvoll entgegentreten und wichtige Aufklärungs- und praktische Integrationsarbeit leisten. Dabei denke ich nicht nur an die machtvollen Demonstrationen gegen rechtspopulistisches Gedankengut oder groß angelegte Kampagnen, sondern auch an die vielen ehrenamtlichen Willkommensinitiativen und das beherzte bürgerschaftliche Engagement vieler Kölnerinnen und Kölner im täglichen Miteinander mit den zu uns geflüchteten Menschen.

In wenigen Wochen neigt sich das Jahr dem Ende zu. Was bewegt Sie als erste Bürgerin dieser Stadt, wenn Sie an Silvester denken?
Wir werden am 31.12. am Dom und in der ganzen Stadt ein friedliches, sicheres und fröhliches Silvester feiern. Diese Bilder werden in die ganze Welt gehen und Köln als weltoffene Stadt präsentieren.

Was wünschen Sie den Bürgerinnen und Bürgern für 2017?
Ich wünsche allen Kölnerinnen und Kölnern, den Alteingesessenen ebenso wie allen Neubürgern, Gesundheit, Frieden, Kraft und Zuversicht. Und von Herzen zuvor ein gesegnetes und besinnliches Weihnachtsfest.

Das wünsche ich auch Ihnen, Frau Reker, und danke für dieses Gespräch.

Das Gespräch führte Wolfgang Guth.

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Regelmäßig lädt Oberbürgermeisterin Henriette Reker Bürgerinnen und Bürger ein, um mit ihnen persönlich ins Gespräch zu kommen. Zu Beginn kann man seine Ideen und Wünsche an die Bürgerbeteiligung an Stellwänden zu verschiedenen Fragestellungen bekannt machen. Zusätzlich präsentieren sich einige städtische Informations- und Beteiligungsangebote.

Veranstaltungsorte kann man erfahren beim Bürgertelefon unter 22 10 oder auf der Internetseite der Stadt Köln.

Tags: Interview , Kölnerin , Politik

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